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Fotoausschnitt (c) svp

BEINKLEIDER

21. Mai 2024

Das Wahlaufgebot offenbart Modewahrheiten.

Die marketingtechnische Ganzkörper-Zurschaustellung von Bewerbern für Gemeindeämter (zur GR- und Bürgermeisterwahl in Lana in 5 Tagen) bietet auch zeithistorische Einblicke und Erkenntnisse. Zum Beispiel wenn wir auf Bekleidung und Schuhe der Wahlwerbenden blicken, die uns in fotografisch exzellenter Qualität über die Netzmedien dargeboten werden. Wenn wir Fotos früherer Zeiten ansehen, dann ist die Bekleidung der Abgebildeten ein selbstverständlicher Schwerpunkt der Betrachtung und Aufmerksamkeit. Nur für unser eigenes „Angelege“ (Kleidung) in der Gegenwart scheinen wir blind zu sein. Es ist einfach zu selbstverständlich. Außerdem wird alles Modische als schön empfunden, obwohl man keine zehn Jahre später nur mehr „OMG!“ ausruft. Lassen wir also den Gesichtern der Kandidaten ihre Ehre (wie es allzeit war) und lenken den Blick auf die „Beinkleider“: auf Röcke, Hosen, Strümpfe, Socken, Nicht-Socken und das vielfältige Schuhwerk.

Im Bild sind die Beine/Füße von 7 Frauen und 4 Männern zu sehen. Da gibt es nur mehr einen einzigen Frauenrock – den aber in schöner Dreiviertellänge, der Rest sind alles Hosen in jeder Fasson, ein Panoptikum der letzten 50 Jahre Kulturgeschichte. Von den geraden Stoffröhren mit geknicktem Bug am Knöchel aus den 1960er Jahren bis hin zu den Wursthaut-Jeans-Leggins unserer Tage. Dazwischen zwei Mal Merkel-Hosenanzug, eine 1990er-Schlabberhose, zwei Sporthosen, eine klassische Jeans und eine aktuelle (enge )Herrenanzug-Hose. Die Schuhe sind ein Kapitel für sich. Nur ein Paar Sneakers, vulgo Turnschuhe, sind zu sehen, das ist im Jahr 2024 direkt lobenswert. Klassische Schuhform sind noch vorhanden, von english-styled in hellem Leder bis deutsch-retro und schwarz. Flankiert von Frauen-Mokassins à la Marine und Wildleder (english Land-Lady). Doch, ausgetretene Casual-„Patschn“ gibt’s auch,  (gottseidank nur einmal).

Hoffe, die Kandidaten verzeihen mir diesen kleinen Kullturausflug in die unteren Äußerlichkeiten. Sie wären in spätestens 50 Jahren sowieso Gegenstand einer geisteswissenschaftlichen Diplomarbeit. Glück auf.

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